Freistaat und Stadt verlängern den Status Quo des aktuellen Notbetriebs der Jenaer Kultur und von JenaKultur um zunächst zwei weitere Wochen bis einschließlich 3. Mai 2020.
Liebe Schüler & Eltern,
seit Tagen und Wochen hält uns das Corona-Virus in Schach. Nicht zuletzt dank des besonnenen und solidarischen Handelns auch und gerade von uns Kulturschaffenden hat sich die die Ausbreitung des Virus so verlangsamt, dass die medizinischen Kapazitäten in diesem Land für Alle reichen könnten. Dennoch wiegen die sozialen und ökonomischen Kosten bereits jetzt schwer. Auch werden die Rufe nach einer schrittweisen Öffnung und Normalisierung zusehends lauter. Daher ist es nicht selbstverständlich, dass wir als Kulturschaffende mit all unserer Leidenschaft und Innovationsfreude auch weiterhin so mitziehen wie bisher.
Und doch ist es unausweichlich: Freistaat und Stadt verlängern den Status Quo des aktuellen Notbetriebs der Jenaer Kultur und von JenaKultur um zunächst zwei weitere Wochen bis einschließlich 3. Mai. Auch danach erscheint angesichts der aktuellen Diskussionen rund um die stufenweise Öffnung der Schulen und KiTas ein analoger Wiedereinstieg der Musik- und Kunstschule noch im Laufe des Mai kaum möglich.
Eine Frage, die wir dabei aktuell an die Krisenstäbe des Freistaats und der Stadt transportieren: Inwiefern und unter welchen Voraussetzungen lassen die neuen Verfügungen des Landes und der Kommune wenigstens Einzelunterrichte zu.
In der Zwischenzeit können wir nur auf virtuellem Weg weitermachen und Einzelunterrichte online anbieten. Jetzt müssen wir dafür aber eine belastbare Grundlage und ein professionelles Gefüge finden. So wollen wir für die Online-Angebote analog zu den Live-Angeboten so schnell wie möglich Gebühren erheben. Dies ist aber leider nur auf der Grundlage eines Stadtrats-Beschlusses möglich, den wir allerdings noch im Mai anstreben.
Vor diesem Hintergrund bitten wir Euch nicht nur um Euer Verständnis für die künftigen Gebühren, sondern auch dafür, dass wir - anders als in den letzten Wochen, als wir die Unterrichte in einer Testphase noch kostenfrei angeboten haben - vorerst keine Honorarkräfte für die Online-Angebote beschäftigen können.
Momentan bemühen wir uns im gesamten Eigenbetrieb JenaKultur gleichzeitig darum, so viele Risiken wie möglich abzufedern, nicht zuletzt um uns so gut wie möglich für die anzunehmenden anstehenden kulturpolitischen Verteilungskämpfe zu wappnen.
Vor diesem Hintergrund werden wir uns ab der nächsten Woche auch um das sowohl für Arbeitnehmer, als auch Arbeitgeber probate Mittel der Kurzarbeit bemühen, das ja seit dem gestrigen Tarifabschluss auch eine faire Anwendung für die Festangestellen des öffentlichen Dienstes findet. Auch in diesem Kontext erscheint es uns nicht verhältnismäßig, die Online-Unterrichte auf Honorarbasis anzubieten, solange dem keine Einnahmen gegenüber stehen.
Im Sinne und zum Wohle der Schüler*innen möchten wir es dennoch vermeiden, dass die online mit Erfolg begonnenen Einzelunterrichte unterbrochen werden müssen. Gerade in einer Zeit wie dieser geben solche Angebote den Kindern und Jugendlichen Kraft und Struktur. Daher möchten wir die Honorar-Kräfte an dieser Stelle dazu ermutigen, ihre Unterrichte für die Dauer unseres Klärungsprozesses unabhängig von uns fortzuführen. Einen entsprechenden privatrechtlichen Mustervertrag haben wir gemeinsam mit dem Rechtsamt der Musik- und Kunstschule bereits zur Verfügung gestellt. Ein solcher bilateraler Vertrag zwischen Honorar-Lehrer*in und Schüler*in bzw. deren Eltern verstößt nicht gegen das Vertragsverhältnis der Honorarkraft mit uns. Sobald wir unseren Klärungsprozess dann abgeschlossen haben, können und wollen wir auch im Bereich der Online-Unterrichte wieder zu einem unter dem Dach der MKS geregelten Gefüge zurückkehren.
Dies sind keine leichten Zeiten und wir bemühen uns nach Kräften, nicht nur unsere kreative Freude stets aufrecht zu erhalten, sondern auch Lösungen und Wege zu finden, die im Sinne und zum Wohle unserer Nutzer, Mitarbeiter*innen und Partner - damit inbegriffen natürlich auch unsere Honorarkräfte! - gangbar sind. Bitte seht es uns nach, wenn diese an mancher Stelle einfach etwas Zeit benötigen!
Für Eure Rückfragen stehen wir jederzeit zur Verfügung,
Carsten Müller, Thomas Vogl und Jonas Zipf
Werkleiter von JenaKultur