1948 Die „Städtische Musikschule der Universitätsstadt Jena“ beginnt am 1. April nach den Kriegswirren den Unterricht mit 162 Schülern. Sie ist hervorgegangen aus dem von 1913 bis 1944 bestehenden Konservatorium.
1951 Die Schule erhält die zentral erlassene Bezeichnung „Volksmusikschule“, hat inzwischen 500 Schüler und bildet nur noch ausschließlich Laien aus.
1954 Die Schülerzahl beträgt 600. Zusätzlich werden 250 Schüler im Landkreis unterrichtet.
1955 Gründung der Tanzabteilung durch Übernahme der privaten Tanzschule Bornhacke – Ulrichs.
1957 Der Ministerrat der DDR verordnet „kulturelle Massenarbeit auf dem Lande“. Daher werden Außenstellen und Stützpunkte in Kahla, Stadtroda, Hermsdorf, Bürgel, Camburg, Dorndorf, Schöngleina und Schlöben eröffnet. 1120 Schüler werden von 56 Lehrern unterrichtet
1958 Das Ministerium erteilt dem Direktor den Auftrag, einen „Lehrplanentwurf für die zentrale Neuordnung der Volkskunstschule“ mit den Sparten Musik, Wort, Bild und Tanz zu erarbeiten.
1958 Die Jenaer Schule erprobt als „Versuchsschule“ erfolgreich diese Modell.
1962 Ministerieller Beschluss: „Die Musikschule in Jena erhält als einzige Einrichtung..... die Genehmigung, die Bezeichnung ‚Volkskunstschule Jena’ zu führen und die Fachgebiete Musik, Tanz, Bildende Kunst, Puppenspiel und Schauspiel beizubehalten.“
1964 Die Schule erhält ein neues Haus in der Botzstraße 10.
1972 Die Stadt kauft die Botzstraße 9 zur Erweiterung der Schule.
1976 Eröffnung der Außenstelle im Neubaugebiet Lobeda-Ost. Die Schülerzahl steigt auf 1200 an.
1977 Nach zentralen Vorgaben bleiben die Strukturen und Ausbildungsziele stabil: Schwerpunkt ist die Vorbereitung auf einen künstlerischen Beruf, um Nachwuchs für die damals existierenden 40 Theater und weitere 40 Orchester und für den künstlerischen Bildungsbereich zu schaffen.
1990 Mit der politischen Wende in der DDR bewältigt die Schule strukturelle Veränderungen. Die Stadt tritt dem „Verband deutscher Musikschulen“ bei. Der neue Name „Musik- und Kunstschule Jena“ wird dem Inhalt der künstlerischen Bildungseinrichtung gerecht.
1992 Inzwischen besuchen über 2000 Schüler von 18 Monaten bis ins Seniorenalter wöchentlich die Musik- und Kunstschule Jena. Leistungszwang und jährliche Prüfungen entfallen. Das Wichtigste ist der Spaß an und mit der Kunst, beim Zusammenspiel und in Probenphasen der über 30 Ensembles. Spitzenleistungen und auch die Vorbereitung auf eine künstlerische Berufsausbildung werden weiterhin durch zusätzlichen kostenlosen Unterricht gefördert.
1998 Die Musik- und Kunstschule Jena begeht festlich und mit einem Ball ihr 50jähriges Jubiläum.
2004 Eröffnung des neuen Schulhauses am 3. Juli in der Ziegenhainer Straße 52, direkt neben der Talschule.
Die Gebäude in der Botzstraße waren längst zu eng geworden, der Tanzunterricht im Volkshaus, die Schauspielabteilung in der Nollendorfer Straße erschwerten die Zusammenarbeit, die großen Orchester hatten keine Probenräume im eigenen Haus, auch für Vorspiele waren die bisherigen Räumlichkeiten viel zu klein. Im neuen Gebäude können endlich alle Bereiche unter einem Dach vereint werden. Nun gibt es zwei Säle, einem Vortragsraum sowie eine große Anzahl fachgerechter Räume. Die Außenstelle in Lobeda wird auch bis Jahresende rekonstruiert und bleibt weiterhin Unterrichtsstätte der Musik- und Kunstschule Jena. Ebenso wird es weiterhin Unterricht in der West-, Heine-, Nord- und Schillerschule sowie in Kindereinrichtungen geben.
Auch mit dem öffentlichen Nahverkehr ist die Schule nun gut zu erreichen. Die Buslinie 16 hält direkt vor der Haustür.
2006 Friedrun Vollmer übernimmt die Nachfolge der Schulleiterin Dorothea Gommel. Inhaltlich erweitert die Schule ihr Angebotsspektrum um einen Kursbereich, in dem neben dem ständigen Unterrichtsangebot wechselnde Kurse und Workshops zum Ausprobieren und Schnuppern für jedes Alter angeboten werden.
2007 Projektstart "Instrumentenkarussell für Jenaer Grundschulen"
2008 Eröffnung des ersten Jenaer „Musik- und Kunstkindergartens Bertolla“ in Jena-Winzerla
Dieses Kooperationsprojekt zwischen der kommunalen Kindertagesstätte Bertolla, der Musik- und Kunstschule Jena und der Jenaer Philharmonie ermöglicht den Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren zusätzliche musikalische und künstlerische Beschäftigungsangebote zu erhalten.
2010 Projektstart "Bandprojekt"
Initiiert vom Fachbereich Jazz-Rock-Pop der MKS mit Schülern der 5.-6. Klasse der ,,Galileo“ Ganztagsschule und der Kooperativen Gesamtschule ,,Adolf Reichwein“
2013 Die Musik- und Kunstschule Jena begeht ihr 65-jähriges Jubiläum. Das wird in einer Festwoche mit zahlreichen Konzerten und Ausstellungen zum Thema gefeiert. Weiterhin blickt die Schule auf 20 Jahre Bigband-Arbeit zurück. Gewürdigt wird das Jubiläum mit einem Ehemaligentreffen und einem Konzert auf dem Jenaer Altstadtfest.
2013 Zusammenarbeit mit dem Kulturanum - Staatliche Gemeinschaftsschule
Der Schulschwerpunkt einer künstlerisch-musikalischen Bildung wird durch Projekte wie "Stark durch gemeinsames Musizieren" (Bläser- und Perkussionklassen) oder "JeKisS - Jedem Kind seine Stimme" durch Pädagogen der Musik- und Kunstschule Jena unterstützt.
2015 Die Musik-und Kunstschule Jena arbeitet mit der Volkshochschule im Rahmen eines Flüchtlingsprojektes zusammen. Derzeit werden rund 20 jugendliche Flüchtlinge im Alter von 16 bis 18 Jahren, die mit ihren Familien in Jena sind, in diesem Projekt betreut. Die Jugendlichen erhalten für den Zeitraum von 8 Wochen einen intensiven Sprachunterricht. Am Nachmittag kommen die die Jugendlichen in die Musik- und Kunstschule Jena, wo sie gemeinsam an verschiedenen Musik- und Kunstangeboten teilnehmen können.
2017 Beteiligung der Musik- und Kunstschule Jena mit einer multimedialen Performance im Mai zum Reformationsjubiläum. Im Juni setzte sich rund 100 Kinder in einer musiktheatralen Zirkusperformance mit den Begriffen "Fremde" und "Heimat" auseinander. Als Kooperationspartner waren das Theaterhaus Jena und der Circus Momolo vertreten. Im November beteiligte sich die Schule außerdem an der Eröffnungsveranstaltung zur Langen Nacht der Wissenschaften. In verschiedenen Laternenbauworkshops entstanden Hunderte von Laternen, welche die Lange Nacht erleuchten.
2018 Friedrun Vollmer, Leiterin der Musik- und Kunstschule, verlässt Jena zum 1. Februar 2018, um sich mit der Leitung der Westfälischen Schule für Musik in Münster einer neuen beruflichen Herausforderung zu widmen. Mit gleich zwei Festkonzerten wurde im November der neue Konzertflügel der Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne eingeweiht.
2019 Schüler der Musik- und Kunstschule Jena setzen sich im Juni spartenübergreifend mit dem Thema BAUHAUS auseinander. Unter dem Motto „Neu gewagt“ entstand ein Gesamtkunstwerk mit neuen Formaten. Für die neue Leitung der Jenaer Musik- und Kunstschule hat sich Yvonne Krüger durchgesetzt. Sie ist die bisherige Fachgruppenleiterin „Bläser“. Ihre neue Aufgabe tritt sie offiziell am 1. August 2019 an.
Die Figur der Flötenspielerin im Garten vor der Musik- und Kunstschule zählt zu den wenigen Arbeiten ehemaliger Schülerinnen und Schüler, die im öffentlichen Raum in Jena dauerhaft aufgestellt wurden. Die Betonplastik entstand 1967 in der von Albert Borstel unterrichteten Klasse „Bildende und angewandte Kunst“ der damals noch „Volkskunstschule“ genannten Einrichtung.
Die 17jährige Schülerin Heidrun Kyber gestaltete die nahezu lebensgroße, in ihrer stilisierten Kompaktheit kraftvoll und lebensfroh anmutende Figur eines jungen Mädchens, das Flöte spielt. Die tief in ihr Spiel versunkene Musikerin sitzt auf einem Kalksteinsockel, die Füße übereinander geschlagen, und umfasst mit beiden Händen ihr Instrument. Die Finger liegen im Spielgestus wie aufgefächert auf den Löchern der Flöte. Das Mädchen trägt ein kurzes Kleid, die Füße stecken in Ballerinaschuhen mit Riemchen. Das halblange Haar bedeckt wie eine Kappe den Kopf. Nur im Pony und an den Seiten sind Haarsträhnen angedeutet.
In der Schlichtheit der grob ausgeführten und auf das Wesentliche reduzierten Formen vermittelt die Plastik dennoch Kreativität und Ästhetik in der liebevollen Darstellung der mit Hingabe musizierenden jungen Frau.
Die junge Künstlerin Heidrun Kyber wurde damals für ihre Plastik mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Jena geehrt.
Die Figur wurde zur „Festwoche der Freundschaft“, mit der die Volkskunstschule ihr 20jähriges Bestehen feierte, vor dem damaligen Domizil in der Botzstraße 10 aufgestellt. Mit dem Umzug der Musik- und Kunstschule in die Ziegenhainer Straße 52 in Jena-Ost im Jahre 2004 zog auch das Kunstwerk um.
Nach dem Abitur studierte Heidrun Kyber Pädagogik und schloss das Studium als Diplomlehrerin für Kunsterziehung und Deutsch ab. Sie heiratete 1979 Kurt Reichel und zog zu ihm in seine Heimatstadt Wernigerode, wo sie bis zu ihrem Tod 2014 als Lehrerin am dortigen Stadtfeldgymnasium arbeitete.
2024 initiierten ehemalige Mitschülerinnen und Mitschüler der Abiturklasse 12B3 (1968) der Jenaer EOS Johannes R. Becher (das heutige Angergymnasium) die Restaurierung der Betonplastik und eine erklärende Beschilderung.
Noch im selben Jahr wurde die Plastik samt Sockel vom Steinmetzbetrieb Kalus aus Jena-Ammerbach im Auftrag von JenaKultur saniert. Sie erhielt darüber hinaus eine Informationsplakette, die über einen QR-Code auf diese Internetseite der Musik- und Kunstschule Jena verweist.